

Transhumanismus
1. Was verstehst Du unter Transhumanismus?
Michael Hrenka:
„Hauptsächlich das Überwinden unerwünschter Beschränkungen und Grenzen. Wozu müssen wir krank werden und altern? Das schadet uns doch nur. Und die vielen Unzulänglichkeiten von Körper und Geist sind nicht nur störend, sondern machen es generell sehr schwer ein sehr gutes Leben zu führen. Während die Helden aus antiken Sagen diese Probleme nur durch Magie und der Hilfe der Götter bezwingen konnten – falls überhaupt – stehen uns heutzutage mit Wissenschaft und Technik Wege offen, die das Eliminieren der größten Übel, welche die Menschheit plagen, tatsächlich aussichtsreich machen. Kurz gesagt besteht der Transhumanismus aus der Idee und Absicht Wissenschaft und Technologie zur radikalen Lösung fundamentaler Probleme einzusetzen.“
Johannes Wolpers:
„Den Menschen überwinden, in all seiner Beschränktheit. Die Geburt von etwas neuem, den Beginn eines neuen Zeitalters mit Hilfe der Wissenschaft.
Marc Weingärtner:
„Der Transhumanismus ist eine Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Zukunft zu erschaffen, welche nahe an meinen Vorstellungen und Wünschen einer besseren Welt heranreicht. Eine Welt in der jedes Individuum gesund, selbstbestimmt und mündig ist. Und gleichzeitig ist der Transhumanismus auch die Bewegung mit der ich die besten Chancen habe, diese Welt auch noch selbst zu erleben.“
Martin Eberlein:
„Transhumanismus ist Humanismus unter Berücksichtigung ALLER menschlichen Fähigkeiten und Gestaltungspotentiale. D.h. es geht erstens um Humanismus, Weiterentwicklung des Menschen, nicht dessen Zerstörung und es geht zweitens um die Befreiung von Beschränkungen, die eigene Existenz zu gestalten. Diese Beschränkungen waren in der Vergangenheit durch unüberwindbare technische Hürden gegeben. Nachdem die technischen Probleme jedoch lösbar werden, sind die Beschränkungen zunehmend weltanschaulich begründet, irrational und kritikwürdig.“
Mitglied*:
„Aufgang des Menschen in der Technosphäre und Überwinden von biologischen Hindernissen. Offenheit für Wissen und Zukunft.“
2. Was hoffst Du, wird der Transhumanismus verändern?
Michael Hrenka:
„Der Transhumanismus sollte die Hoffnung auf eine sehr viel bessere Zukunft in allen Menschen erwecken. Eine solche Hoffnung ist die Voraussetzung dafür, dass wir tatsächlich ambitionierte, ja sogar unmöglich erscheinende, Ziele in Angriff nehmen. Als Erstreben einer höheren Daseinsform könnte der Transhumanismus eine Art säkulare Spiritualität darstellen, welche auf Wissenschaft, Technologie, und Ethik basiert, statt auf Mystik, Religion, und veralteten Wertvorstellungen. Nur der Transhumanismus ermöglicht es jedem Individuum sein maximales Potenzial zu entfalten. Umfassende Bildudung und Harmonie sind möglich. Frieden, Wohlstand, und unbegrenztes Leben für alle werden irgendwann kein Wunschtraum mehr bleiben. Die wirkliche freie Entfaltung der Persönlichkeit kann nur durch universellen Reichtum, Wissenschaft, und Technologie gewährleistet werden. Träume können Realität werden.“
Johannes Wolpers:
„Die Schaffung einer selbstständig agierenden künstlichen Intelligenz, die eine Symbiose mit den biologischen Lebensformen eingeht. Vielleicht auch eine Art Maschinengott.“
Marc Weingärtner:
„Der Transhumanismus wird dafür sorgen, sofern er genügend viele Anhänger gewinnen wird, dass die Menschen aufhören werden in Grenzen zu denken und anfangen zu hinterfragen, solange, bis auch der Tod nicht mehr als selbstverständlich verstanden wird. In Folge dessen, wird sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für uns alle auftun, da die Gesellschaft ihre Prioritäten anders setzten wird. Und dann können wir alle auf die Zukunft hinarbeiten, die uns lohnenswert erscheint.“
Martin Eberlein:
„Die wachsenden technischen Möglichkeiten und deren Anwendungspotential auf den Menschen sind ein Geist, der aus der Flasche ist und der nur um den Preis eines zivilisatorischen Rückschritts wieder gebannt werden könnte. Vom Transhumanismus verspreche ich mir einen bewußten und zielgerichteten menschlichen und zivilisatorischen Fortschritt, eine humane Gestaltung von Entwicklungen, die ohne solche Gestaltung in einer weniger humanen Form ohnehin kommen würden. Allein das Konkurrenzverhältnis zwischen Menschen, Unternehmen, und Staaten wird zu führen, dass diejenigen, die technische Möglichkeiten nutzen, die Oberhand gewinnen. D.h. ein Stehenbleiben oder Zurück in alte Zeiten ist unmöglich. Ob KI z.B. der Entwicklung von Überwachung und Waffen dient, oder z.B. medizinischem Fortschritt und erhöhter Lebensqualität, hängt davon ab, wie die Entwicklung gestaltet wird. Eine transhumanistische Partei ist daher dringend notwendig. In der aktuellen politischen Diskussion werden die Optionen ja nicht einmal thematisiert.“
Mitglied*:
„Gesellschaft, die Welt, wenn wir es auf andere Planeten schaffen auch das Universum. Ich glaube das wird passieren, aber nicht so bald. Erstmal wäre ich für eine Verlängerung der Lebensspanne dankbar. Den Alterungsprozess aufzuhalten ist jetzt das Wichtigste, damit wir alle anderen Schritte noch erleben können. Aber auch da bin ich eher skeptisch, dass das in unserer Lebenszeit klappt. Daher hoffe ich, das zumindest kyronische verfahren bis es bei mir soweit ist funktionieren.“
3. Wie wirkt sich der Transhumanismus für Dich im Alltag aus?
Michael Hrenka:
„Ich gehe davon aus, nicht mit 67 in den Ruhestand zu treten, sondern hoffe darauf auf unbestimmte Zeit glücklicher und leistungsfähiger zu sein, als ich es momentan bin. Unter anderem beschäftige ich mich damit, transhumanistische Projekte zu fördern, soweit es mir möglich ist. Mir ist bewusst, dass wir uns in einer Übergangsphase befinden, welche sehr interessant und spannend ist. Abgesehen davon halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass unsere Welt eine Simulation ist – was allerdings auch unter Transhumanisten keine typische Annahme ist. In der Praxis macht das keinen großen Unterschied, außer dem Bewusstsein, dass unsere Probleme aus dieser Perspektive nicht besonders schlimm sind. Das ist durchaus beruhigend.“
Johannes Wolpers:
„Ich hoffe das es diesen „Alltag“ irgendwann nicht mehr geben wird. Das Menschliche leben ist selbst in der 1. Welt alles andere als befriedigend. Zeit es grundlegend zu verändern.“
Marc Weingärtner:
„Der Transhumanismus wirkt sich auf den Alltag hauptsächlich so aus, dass man besondere Interessen hat. Man liest transhumanistische Bücher und Zeitungsartikel, verfolgt die Entwicklung neuer technologischer Möglichkeiten und betrachtet gemeinhin das aktuelle politische Geschehen mit der Hoffnung, die Menschen würden endlich mehr zusammenwachsen und anfangen gemeinsam die großen Probleme an zu packen.“
Martin Eberlein:
„Ich bin beruflich Erfinder, d.h. ich lebe von Innovation und berücksichtige in meiner beruflichen Tätigkeit ebenso, wie in der Bildung meiner Kinder die zu erwartende Zukunft.“
Mitglied*:
„Zweimal am Tag durch je 3 life Extension Multi Tabletten und einmal coq10. Außerdem eine halbe Stunde Sport, Vegetarismus und eine Menge und unbefriedigende Gespräche. Die Leute haben Angst vor Transumanismus, da muss man sich nichts vormachen. Es stellt ihre Denk-und Identifikationsmodelle in Frage.“
Was ist Transhumanismus für dich?
* Aus persönlichen Gründen möchte dieses Mitglied nicht mit Klarnamen genannt werden.